Um euch ein wenig Harry Potter Wissen zu bringen, werden wir euch gelegentlich sehr interessante Pottermore Artikel übersetzen oder zusammenfassen. Heute geht es um „Der Hogwartsexpress“ von J.K.Rowling
Wie wir aus frühgeschichtlichen Berichten und Belegen früherer Holzschnitte wissen, kamen die Schüler von Hogwarts auf jede erdenkliche Art und Weise zur Schule, die ihnen gefiel. Einige ritten auf Besen (eine schwierige Aufgabe beim Tragen von Koffern und Haustieren), andere befehligten verzauberte Karren und später Kutschen, einige versuchten zu apparieren (oft mit katastrophalen Folgen, da die Burg und das Gelände immer schon mit Anti-Apparier-Zaubern geschützt waren), andere ritten auf einer Vielzahl von magischen Kreaturen.
Trotz der Unfälle, die mit diesen verschiedenen magischen Transportmitteln einhergingen und der jährlichen Muggelsichtungen einer großen Zahl von Zauberern in der Luft, die nach Norden reisten, war es weiterhin die Aufgabe der Eltern, ihre Kinder zur Schule zu bringen. Bis zur Verhängung des internationalen Geheimhaltungsabkommens von 1692. Von da an wurde es dringend nötig diskretere Methoden zu finden, um hunderte von Zaubererkindern aus ganz Großbritannien zu ihrer Schule in den schottischen Highlands zu bringen.
Zuerst wurden an Sammelstellen überall in England Portschlüssel verteilt. Die Logistik verursachte von Anfang an Probleme. Fast ein Drittel der Schüler kam in diesem Schuljahr nicht in Hogwarts an, weil sie ihr Zeitfenster verpasst hatten oder weil sie den unauffälligen verzauberten Gegenstand, der sie zur Schule bringen sollte, nicht finden konnten. Außerdem wurden unglücklicherweise einige Kinder Portschlüssel-krank und der Krankenflügel war in den ersten Tagen eines Schuljahrs völlig überfüllt von Schülern, die ihre Hysterie und Übelkeit überwanden.
Das Zaubereiministerium räumte zwar ein, dass Portschlüssel keine ideale Lösung für das Problem der Anreise darstellten, fand aber keine akzeptable Alternative. Eine Rückkehr zum unregulierten Reisen der Vergangenheit war unmöglich und dazu kam, dass eine Reihe aufeinanderfolgender Schulleiter die Sicherheit des Schlosses nicht gefährden wollten (zum Beispiel durch die Anbindung eines Kamins ans Flohpulvernetzwerk).
Einige gewagte und kontroverse Lösungen für das Problem wurden schließlich vom Zaubereiminister Ottaline Gambol gemacht, der von Muggelerfindungen fasziniert war und das Potenzial von Zügen erkannte. Wo genau der Hogwartsexpress herkam, wurde nie eindeutig bewiesen, obwohl es im Zaubereiministerium geheime Aufzeichnungen über eine Massenoperation mit 167 Gedächtniszaubern und dem größten jemals durchgeführten Verdeckungszauber, gibt. Am Morgen nach dieser mutmaßlichen Entführung verblüfften eine scharlachrote Dampflock und Kutschen die Dorfbewohner von Hogsmeade (die auch nicht bemerkt hatten, dass sie einen Bahnhof hatten), währens einige verwirrte Muggel-Schaffner in Crewe den Rest des Jahres mit dem Gefühl verbrachten etwas sehr wichtiges verlegt zu haben.
Der Hogwartsexpress wurde mehreren magischen Modifikatoren unterzogen, bevor das Ministerium ihn für den Schulgebrauch genehmigte. Viele Familien mit reinem Blut waren empört über die Idee, dass ihre Kinder ein Muggel-Transportmittel nutzen sollte, von denen sie behaupteten, sie seien unsicher, unhygienisch und erniedrigend. Das das Ministerium jedoch verfügte, dass die Schüler entweder mit dem Zug fuhren oder nicht zur Schule gingen, wurden die Einwände schnell zum Schweigen gebracht.