Um euch ein wenig Harry Potter Wissen zu bringen, werden wir euch gelegentlich sehr interessante Pottermore-Artikel übersetzen oder zusammenfassen. Heute geht es um „Die Familie Potter „von J.K. Rowling.
Die Potterfamilie ist eine sehr alte Zaubererfamilie, befand sich aber nie (bis zur Geburt von Harry James Potter) im Mittelpunkt der Zauberergeschichte. Sie begnügte sich mit einer soliden und angenehmen Existenz im Hintergrund.
Nicht auf der reinen Liste
Potter ist kein ungewöhnlicher Muggelname und die Familie hat es aus diesem Grund nicht in die sogenannten „Heiligen 28“ geschafft. Der unbekannte Ersteller dieser vermeintlichen eindeutigen Liste von Reinblütern mutmaßte, dass sie aus einer „unreinen“ Blutlinie stammte. In den „Heiligtümern des Todes“ wird allerdings angedeutet, dass die Zauberer-Potter-Familie sehr wohl auch in den Anfängen schon bekannte und angesehene Mitglieder hatte.
Der Namensgeber
Der Nachdame „Potter“ geht in der Muggelwelt, wie viele unserer Familiennamen, auf einen Berufsstand zurück. In diesem Fall auf einen „Töpfer“ bzw. den Verkäufer von Töpferware [engl. Pottery]. Bei den Potters der Zaubererwelt begründet eine ausgefallenen Persönlichkeit den Namen: Linfred of Stinchcombe lebte im zwölften Jahrhundert. Er war ein stadtbekannter und sehr beliebter Mann, der aufgrund seiner exzentrischen Art den Spitznamen „the Potterer“ [zu deutsch etwa „der Herumtrödler“] innehatte, der mit der Zeit zu „Potter“ verkürzt wurde.
Linfred mit dem grünen Daumen
Linfred war ein zerstreuter und diffuser Zeitgenosse. Seine Nachbarn sucht ihn jedoch oft auf, um seine unkonventionellen medizinischen Dienste in Anspruch zu nehmen. Niemand entdeckte, dass Linfreds wunderhafte Heilung für die Pocken [engl. „Pox“ könnte auch Syphilis sein] und Fieberschübe magischer Natur waren: Alle hielten ihn für einen harmlosen und liebenswürdigen alten Kerl, der in seinem Garten mit seinen Pflanzen hantierte.
Heilmittel aus der Versuchsküche
Sein Ruf als gutmütiger Exzentriker kam Linfred zugute, denn hinter verschlossenen Türen konnte er ungestört seine Experimente fortführen, die den Grundstein für den Reichtum der Potter-Familie bildeten. Historiker schreiben Linfred die Erfindung einer Vielzahl von Heilmitteln zu, einige seiner Tränken werden heute noch von Heilern genutzt. Dazu gehören beispielsweise der Skele-Wachs-Trank und der Aufpäppel-Trank.
Der Verkauf von solchen Heilmitteln an andere Hexen und Zauberer ermöglichten es ihm, jedem seiner sieben Kinder einen beachtlichen Berg Gold zu hinterlassen.
Das Geheimnis der Potters
Linfreds ältester Sohn Hardwin heiratete eine wunderschöne junge Hexe mit Namen Iolanthe Peverell, welche aus dem Dorf Godrics Hollow stammte. Sie war die Enkelin von Ignotus Peverell, der ihr einen Tarnumhang vererbte, da es keine männlichen Nachkommen gab. Iolanthe erklärte ihrem Ehemann Hardwin die Tradition ihrer Familie, den Umhang an den ältesten, im besten Fall männlichen, Nachkommen weiterzugeben. Gleichzeitig solle die Existenz des Umhangs geheim bleiben. Von nun an wurde er in der Potter-Familie von Generation zu Generation weitergereicht.
Geistreich und aufrichtig
Die Potters heirateten weiterhin ihre Nachbarn, gelegentlich Muggel, und lebten im Westen Englands für mehrere Generationen. Der Einfallsreichtum des Begründers Linfred blieb ein Charaktermerkmal der Potters, aus denen es ihnen immer wieder gelang, Kapital zu schlagen und ihre Schatzkammern mit Gold zu füllen.
Gelegentlich verschlug es einen Potter nach London und zwei Familienmitglieder saßen im Zaubergamot: Ralston Potter, der Mitglied zwischen 1612 und 1652 und ein großer Unterstützer des Geheimhaltungsabkommens war (entgegen dem Wunsch einiger militanter Mitglieder, den Muggeln den Krieg zu erklären) und Henry Potter (Harry für seine Vertrauten), der ein direkter Nachfahre von Hardwin und Iolanthe war und dem Zaubergamot zwischen 1913 und 1921 angehörte. Henry sorgte für Aufsehen, als er öffentlich den Zaubereiminister Archer Evermonde kritisierte, der eine Einmischung der magischen Gemeinschaft in den ersten Weltkrieg der Muggel verbot. Seine Aufgeschlossenheit gegenüber der Muggel-Gemeinschaft war ein wichtiger Faktor, weshalb die Familie nicht in den „Heiligen 28“ auftauchte.
Fleamont, der Haarbändiger
Henrys Sohn hatte den Namen Fleamont Potter. Fleamont bekam diesen Namen, weil es der letzte Wunsch von Henrys Mutter war, dass ihr Mädchenname aufrechterhalten und vom Aussterben bewahrt werden solle. Trotz oder gerade wegen des ungelenken Namens konnte er sich im Leben beweisen: In der Tat schrieb man seine Geschicklichkeit und seine Verteidigungsfertigkeiten den vielen Duellen zu, die er in Hogwarts bestreiten musste, nachdem jemand sich über seinen Namen lustig gemacht hatte.
Es war Fleamont, der das Familiengold nahm und es vervierfachte, indem er eine Innovation auf dem magischen Kosmetikmarkt etablierte: Er erfand das magische „Seidenglatts Haargel“ [im Original „Sleekeazy’s Hair Potion“]. Der Werbeslogan: „Zwei Tropfen zähmen sogar die lästigste Frisur“.
Spätes Glück
Er verkaufte die Firma für einen satten Gewinn, als er sich zur Ruhe setzte, doch kein Geld der Welt konnte ihn oder seine Frau Euphemia von ihrer Kinderlosigkeit ablenken. Sie hatten schon die Hoffnung auf einen Sohn oder eine Tochter aufgegeben, als Euphemia zu ihrer Überraschung herausfand, dass sie schwanger war. Sie bekamen einen Jungen, den sie James nannten.
Das Erbstück bleibt geheim
Fleamont und Euphemia lebten lange genug, um zu sehen, wie James die muggelstämmige Lily Evans heiratete, konnten jedoch nicht ihren Enkelsohn Harry kennen lernen. Drachenpocken rafften sie, aufgrund ihres hohen Alters, innerhalb von Tagen dahin. Der Tarnumhang von Ignotus Peverell fiel damit ihn den Besitz von James Potter.