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Die Geschichte der Magie in Nordamerika: Siebzehntes Jahrhundert und darüber hinaus

Um euch ein wenig Harry Potter Wissen zu bringen, werden wir euch gelegentlich sehr interessante Pottermore Artikel übersetzen oder zusammenfassen. Heute geht es um den Artikel „Siebzehntes Jahrhundert und darüber hinaus“ aus „Geschichte der Magie in Nordamerika“ von J.K. Rowling.

Die Geschichte der Magie in Nordamerika unterteilt sich in folgende Artikel:
Vierzehntes bis Sechzehntes Jahrhundert
Siebzehntes Jahrhundert und darüber hinaus
Rappaports Gesetz
Das magische Amerika der 1920er

Als die No-Maj Europäer damit begannen, sich in der neuen Welt niederzulassen, zogen auch mehr Hexen und Zauberer aus Europa nach Amerika.
Wie ihre No-Maj Gegenstücke, hatten auch sie verschiedene Gründe ihre Länder zu verlassen.
Einige wurden angetrieben vom Abenteuer, aber die meisten rannten vor etwas davon: manchmal vor der Verfolgung durch No-Majs, manchmal vor einem anderen Zauberer oder einer Hexe, aber manchmal auch vor den Zauberer-Behörden. Die Letzteren versuchten in der immer größer werdenden Masse der No-Maj unterzutauchen oder sich bei der Ureinwohner-Zaubergemeinschaft zu verstecken, welche sich allgemein sehr gastfreundlich und beschützend ihren europäischen Brüdern gegenüber verhielten.

Direkt zu Beginn war klar, dass die neue Welt eine rauere Umgebung für Hexen und Zauberer war, als die alte Welt.
Dafür gab es 3 Hauptgründe.

Erstens, wie ihre No-Maj Gegenstücke, kamen sie in dieses Land mit wenig Annehmlichkeiten, außer denen, die sie sich selbst schufen. In der Heimat hätten sie nur die örtliche Apotheke aufsuchen müssen, um das Nötigste für ihre Tränke zu bekommen – hier mussten sie sich an fremden magischen Pflanzen bedienen. Es gab keinen etablierten Zauberstabmacher und Ilvermorny, die Schule für Hexerei und Zauberei, welche eines Tages zu den größten magischen Einrichtungen der Welt gehören sollte, war zu der Zeit nichts anderes, als eine klapprige Hütte mit 2 Schülern und 2 Lehrern.

Zweitens, die Handlungen ihrer No-Maj „Kumpels“ ließen die nicht-magische Bevölkerung der meisten Heimatländer der Zauberer liebenswert wirken. Es hatte sich nicht nur ein Konflikt zwischen den Immigranten und den Ureinwohnern entwickelt, was der Einheit der magischen Gesellschaft einen Schlag versetzte, sondern ihre religiösen Ansichten machten sie zutiefst intolerant gegenüber jeder Spur von Magie. Die Puritaner beschuldigten sich mit Freuden bei dem kleinsten Hinweis gegenseitig okkulter Aktivitäten und die Hexen und Zauberer der neuen Welt waren zurecht extrem misstrauisch.

Das letzte und vermutlich gefährlichste Problem, dem sich die frisch in Nordamerika angekommenen Zauberer stellen mussten, waren die Scourers [uns fällt im Moment keine passende Übersetzung ein, to scour kann reinigen, umherstreifen, scheuern der Durchfall haben bedeuten]. Da die magische Gemeinschaft in Amerika klein, zerschlagen und sehr verschlossen war, gab es noch keine Gesetzesvollstreckung.
Das führte zu einem Vakuum, das durch eine skrupellose Gruppe von Zauberer-Söldnern verschiedener Nationalitäten gefüllt wurde, welche eine gefürchtete und brutale Eingreiftruppe formte, um nicht nur Kriminelle zu jagen, sondern auch die, die einen gewissen Goldbetrag wert waren. Mit der Zeit wurden die Scourers immer korrupter. Weit weg von der Gerichtsbarkeit ihrer heimischen magischen Regierungen, gaben viele ihnen und ihrer grausamen ungerechtfertigten Mission nach. Die Anzahl der Scourers vervielfachte sich in ganz Amerika im späten siebzehnten Jahrhundert und es gibt Beweise dafür, dass sie unschuldige No-Majs als Zauberer bezeichneten, um Reichtümer von den leichtgläubigen nichtmagischen Mitgliedern der Gesellschaft zu ergaunern.

Die berühmten Hexenprozesse von Salem von 1692-1693 waren eine Tragödie für die magische Gemeinschaft. Magische Historiker stimmen darüber ein, dass sich unter den sogenannten Puritaner-Richtern mindestens 2 bekannte Scourers befanden, die mit Feindschaften abrechneten, die sich in Amerika entwickelt hatten.
Eine Vielzahl der Toten waren in der Tat Hexen, auch wenn sie gänzlich der ihnen vorgeworfenen Straftaten unschuldig waren. Andere waren lediglich No-Majs, die das Unglück hatten der allgemeinen Hysterie und Blutlust zum Opfer zu fallen.

Salem war für die magische Gemeinschaft für Gründe weit über den tragischen Verlust der Leben maßgeblich. Als unmittelbare Reaktion flohen viele Hexen und Zauberer aus Amerika und viele weitere entschieden sich dagegen, sich dort niederzulassen. Das führte zu unteressanten Variationen in der magischen Bevölkerung von Nordamerika, im Vergleich zu Europa, Asien und Afrika. Bis zu den frühen Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts, gab es dort weniger Hexen und Zauberer, als in den anderen 4 Kontinenten.
Reinblüter-Familien, die durch die magischen Zeitungen sehr gut über die Aktivitäten der Puritaner und Scourers informiert waren, brachen nur selten nach Amerika auf.
Das bedeutet, dass ein weitaus höherer Prozentsatz an No-Maj-Gebiorenen Hexen und Zauberern in der neuen Welt zu finden ist, als irgendwo sonst. Auch wenn diese Hexen und Zauberer oft jemand heirateten und ihre eigenen magischen Familien gründeten, hat die Reinblüter-Ideologie, die sich durch einen Großteil der europäischen magischen Geschichte zieht, in Amerika wenig Anklang gefunden.

Der vermutlich bedeutsamste Effekt von Salem war die Schaffung des Magischen Kongresses der Vereinigten Staaten von Amerika in 1693, welcher der No-Maj Version um ca. ein Jahrhundert zuvorkam. Allen amerikanischen Hexen und Zauberern durch die Abkürzung MACUSA (ausgesprochen: Mah-kuhs-ah) bekannt, war es das erste Mal, dass die Nordamerikanische Zauberergemeinschaft zusammenkam, um Gesetze für sich selbst zu schaffen und erfolgreich eine magische Welt innerhalb der No-Maj Welt zu schaffen, wie sie bereits in vielen anderen Ländern existierte.
Die erste Aufgabe des MACUSA war ein Prozess für die Scourers, die ihre eigenen Artgenossen verrieten. Die, die für Mord, Zauber-Schwarzhandel, Folter und allen anderen Arten der Grausamkeit für schuldig gesprochen wurden, wurden für ihre Verbrechen hingerichtet.

Einige der berüchtigsten Scourers entgingen der Justiz. Mit internationalen Haftbefehlen verschwanden sie dauerhaft in der No-Maj Gesellschaft. Einige von ihnen heirateten No-Majs und gründeten Familien, in denen magische Kinder nicht so gerne gesehen werden, wie nicht-magische Nachkommen, um die Tarnung des Scourers aufrechtzuerhalten. Die rachsüchtigen Scourers, von ihren Leuten vertrieben, gaben an ihre Nachkommen die felsenfeste Überzeugung weiter, dass Magie real sei und den Glauben, dass Hexen und Zauberer ausgerottet werden müssen, wo auch immer man sie findet.

Der amerikanische magische Historiker Theophilius Abbot hat einige dieser Familien mit einem tiefen Glauben an die Magie und einem ebenso großen Hass daran identifiziert.
Es kann zum Teil an den anti-magie Überzeugungen und Aktivitäten der Nachkommen der Scourer Familien liegen, dass die Nordamerikanischen No-Majs schwieriger zu täuschen sind, was Magie angeht, als die der anderen Bevölkerungen.
Das hatte weitreichende Auswirkungen darauf, wie die amerikanische Zaubergemeinschaft „beherrscht“ wird.

 

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