Mysteriumsabteilung

J.K. Rowling über Technologie in der Zaubererwelt

Um euch ein wenig Harry Potter Wissen zu bringen, werden wir euch ebenfalls gelegentlich sehr interessante Pottermore Artikel übersetzen oder zusammenfassen.
Heute geht es um den Artikel „Technologie“, den J.K. Rowling auf Pottermore veröffentlichte.

Wenn du jedes Buch, Instrument oder Tier nur mit dem Wink eines Zauberstabes und dem Wort Accio! herbei beschwören kannst, wenn du mit Freunden oder Bekannten mittels Eulen, Feuer, Patroni, Heulern oder verzauberten Gegenständen, wie Münzen, kommunizieren kannst oder dich selbst apparieren kannst, um sie zu besuchen, wenn deine Zeitungen sich bewegende Bilder haben und alltägliche Gegenstände manchmal mit dir reden, dann erscheint das Internet nicht wirklich wie ein spannender Ort.
Das bedeutet nicht, dass man niemals eine Hexe oder einen Zauberer findet, der im Netz surft; das werden sie hauptsächlich aus purer herablassender Neugierde tun oder um Nachforschungen im Feld der Muggelkunde anzustellen.

Auch wenn sie selbst keine solch banalen Gegenstände wie Staubsauger oder Geschirrspüler brauchen, so fühlen sich doch einige Mitglieder der magischen Gemeinschaft vom Muggel-Fernsehen unterhalten und ein paar hitzköpfige Zauberer gingen sogar so weit, dass sie in den frühen Achtzigern eine Britische Magische Rundfunkgesellschaft (BWBC) starten wollten – in der Hoffnung einen eigenen TV-Kanal zu kriegen. Das Projekt scheiterte jedoch in einer frühen Phase, da das Zaubereiministerium nicht billigte magische Inhalte in einem Muggelgerät zu übertragen, was garantiert zu einigen ernsten Brüchen des internationalen Geheimhaltungsabkommen geführt hätte.

Einige empfanden diese Entscheidung zurecht als widersprüchlich und unfair, da viele Radios bereits von der magischen Gemeinschaft für ihren eigenen Gebrauch magisch verändert wurden, um magische Sender zu empfangen. Das Ministerium gestand zwar ein, dass Muggel hin und wieder Schnipsel von Ratschlägen empfingen – etwa, wie man eine Venomous Tentacula stutzt oder wie man am besten Gnome aus seinem Kohlfeld entfernt, argumentierte jedoch damit, dass die radiohörende Muggelbevölkerung an sich toleranter, gutgläubiger oder weniger von ihren eigenen Sinnen überzeugt sei, als die Muggel-TV-Gucker.
Die Gründe für dieses Unregelmäßigkeit werden in voller Länge in Professor Mordicus Eggs „Die Philosophie des Weltlichen: Warum die Muggel es lieber nicht wissen wollen“ erklärt.
Professor Egg erklärt stichhaltig, dass Muggel lieber daran glauben, dass sie sich verhört haben, als sich einzugestehen, dass sie halluzinieren.

Es gibt einen anderen Grund, warum die meisten Zauberer Muggelgeräte meiden und dieser ist eher kulturell. Die magische Gesellschaft rühmt sich damit, dass man nicht die vielen (zugegebenen geistreichen) Geräte braucht, die die Muggel geschaffen haben, um das zu schaffen, was man so leicht durch Magie vollführen kann. Sein Haus mit Trocknern oder Telefonen zu füllen würde als Eingeständnis der eigenen magischen Unzulänglichkeiten gesehen werden.

Es gibt eine große Ausnahme bezüglich der allgemeinen magischen Abneigung gegenüber der Muggel-Technologie und dabei handelt es sich um das Auto (und in kleinerem Maße um Motorräder und Züge).
Vor der Einführung des Geheimhaltungsabkommens nutzten Zauberer und Muggel die selben alltäglichen Transportmittel: Von Pferden gezogenen Kutschen und Segelschiffen.
Die magische Gemeinschaft wurde gezwungen von den Pferde-betriebenen Vehikeln abzulassen, als diese veralteten. Es ist sinnlos zu verleugnen, dass die Zauberer mit viel Neid auf die schnellen und komfortablen Automobile blickten, die die Straßen des zwanzigsten Jahrhunderts füllten und letztlich kaufte sogar das Zaubereiministerium eine Flotte Autos, um diese mit verschiedenen nützlichen Zaubern zu modifizieren und in der Tat zu genießen.
Viele Zauberer lieben Autos mit einer kindlichen Hingabe und es gibt Fälle, in denen reinblütige Zauberer behaupteten noch nie ein Muggel-Artefakt angefasst zu haben – und dann fand man deren Garagen einen fliegenden Rolls Royce. Allerdings meiden die meisten extremen Anti-Muggel jeglichen motorisierten Transport – Sirius Blacks Liebe zu Motorrädern erboste seine kompromisslosen Eltern sehr.

Teile diesen Beitrag